Espadrilles Paez

Handarbeit – die Geschichte der Espadrilles

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Obwohl sich zurzeit alle auf Weihnachten vorbereiten, werden wir uns heute die Geschichte einer der Sommerschuhe ansehen. Espadrilles, denn um diese Schuhe geht es uns, sind noch nicht so bekannt, obwohl immer mehr Menschen während des Sommerurlaubs eben diese Schuhe kaufen.  Dies ist ein guter Grund um sich über die Herkunft und Geschichte dieser Schuhe, die eine gute Alternative zu offenen und geschlossenen Schuhen bieten, zu informieren.

Herkunft der Espadrilles

Die Ergebnisse von Ausgrabungsarbeiten zeugen davon, dass die ersten Espadrilles schon vor 4000 Jahren existierten. Ein Beweis dafür sind die Schuhe die in einer Höhle in Murcielagos gefunden wurden. Dieses historische Exemplar kann man im archäologischen Museum in Granada sehen. Die Tatsache, dass die Espadrilles salontauglich wurden ist dem König von Aragonien zu verdanken, dem die handgefertigten Schuhe gefallen haben. Der Hauptvorteil dieser Schuhe war der, dass für ihre Herstellung natürliche Stoffe wie geflochtener Hanf und Lein benutzt wurden. In Spanien stellten viele Handwerken diese Art von Schuhwerk her. Anfangs waren die Espadrilles vor allem bei Bauern populär. Später endeckten auch Soldaten, Priester und sogar Bergarbeiter die Schuhe für sich. Der Name der Schuhe kommt von der Bezeichnung der Pflanze „Esparto”, die erst verbrannt und danach so geflochten wurde, dass daraus die Sohle entstand.

EspadrillesVerkauf  von Espadrilles

Der revolutionäre Moment für die Espadrilles war die Zeit zwischen den 13 und 14Jh. In dieser Zeit arbeiteten tausende Handwerker an leichten geflochtenen Schuhwerk. Im 19 Jh. wurden die Espadrilles flächendeckend verkauft. Zur Wiege des Verkaufs wurde die Stadt Mauléon. In dieser Ortschaft wurden unzählige Espadrilles per Hand gefertigt und an katalonisch-aragonesische Soldaten und Priester verkauft.

Verschiedene Espadrilles in verschiedenen Regionen

Die Espadrilles waren in verschiedenen Regionen unterschiedlich, wodurch sie zum bedeutsamen Element der Spannischen Kultur wurden. Charakteristisch für die in Empordá gefertigten Schuhe war die weiße Farbe und die in fünf Farben strahlende Oberfläche des Schuhes. Die Tänzer des traditionellen katalonischen Tanzes trugen einfarbige Schuhe.

Espadrilles in der großen Modewelt

In der großen Modewelt sind die Espadrilles erst in den 60er Jahren des 20 Jh. erschienen. Früher wurden sie als billige Schuhe für den Sommer angesehen. Dies änderte sich 1960. In diesem Jahr stellte die Firma Castaner, die sich seit mehreren Jahren mit Herstellung von geflochtenen Schuhen beschäftigte, aber immer schlechtere Zahlen schrieb, ihre Schuhe vor. Für die Produkte der Firma interessierte sich Yves Saint Laurent, ein französischer Modedesigner. In dieser Zeit fing seine Kariere erst an und er mochte Modeexperimente. Das Resultat der Zusammenarbeit zwischen dem Modedesigner und der Firma Castaner waren erste Frauen Espadrilles mit Keilabsatz. Das Projekt wurde zum Volltreffer dank welchem die Firma aus Spanien wieder auf die Füße kam und die Espadrilles zum Teil der großen Modewelt wurden. Sie wurden nicht mehr als billige Alltagsschuhe angesehen und die Kunden machten die Erfahrung, dass die Herstellung der Espadrilles eine echte  Handwerkerarbeit ist.

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